Abstrakt
Wir stellen einen Ansatz zur geometrischen Darstellung und Analyse des harmonischen Inhalts musikalischer Kompositionen vor, der auf einer Formalisierung von Akkordfolgen als räumliche Trajektorien beruht. Dies erlaubt uns insbesondere die Entwicklung einer Toolbox und neuen Deskriptoren für die automatische Klassifizierung von Musikgenres. Unsere Analysemethode impliziert zunächst die Definition von harmonischen Trajektorien als Kurven in einer speziellen Form von geometrischen Tonhöhenklassenräumen, die wir Tonnetz nennen. Wir definieren solche Kurven, indem wir aufeinanderfolgende Akkorde, die in Akkordfolgen vorkommen, als Punkte im Tonnetz darstellen und aufeinanderfolgende Punkte durch Segmente verbinden. In Anlehnung an eine kürzlich aufgestellte Hypothese, die von einer engen Verbindung zwischen dem musikalischen Genre eines Werks und spezifischen geometrischen Eigenschaften seiner räumlichen Darstellung ausgeht, führen wir Deskriptoren ein, die sich auf verschiedene geometrische Aspekte der harmonischen Trajektorien beziehen. Anschließend evaluieren wir die Eignung dieser Deskriptoren als Klassifizierungsinstrument, das wir an Kompositionen verschiedener Musikgattungen testen. In einem weiteren Schritt definieren wir eine Darstellung der Übergänge zwischen zwei aufeinanderfolgenden Akkorden, die in einer harmonischen Progression vorkommen, durch Vektoren im Tonnetz. Dies ermöglicht es uns, eine zusätzliche Klassifikationsmethode einzuführen, die auf dieser vektoriellen Darstellung von Akkordübergängen basiert.
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Artikel der Konferenz:
SMC2024_paper_id178Diese Arbeit wurde im Rahmen der Promotion von Christophe Weis entwickelt und ist in den Proceedings der Sound and Music Computing Conference 2024 in Porto, Portugal, veröffentlicht.