Schlagwort-Archiv Symbolic Computation

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Trajectory-Descriptors: Musikgenre-Klassifizierung im Tonnetz

Abstrakt

Wir stellen einen Ansatz zur geometrischen Darstellung und Analyse des harmonischen Inhalts musikalischer Kompositionen vor, der auf einer Formalisierung von Akkordfolgen als räumliche Trajektorien beruht. Dies erlaubt uns insbesondere die Entwicklung einer Toolbox und neuen Deskriptoren für die automatische Klassifizierung von Musikgenres. Unsere Analysemethode impliziert zunächst die Definition von harmonischen Trajektorien als Kurven in einer speziellen Form von geometrischen Tonhöhenklassenräumen, die wir Tonnetz nennen. Wir definieren solche Kurven, indem wir aufeinanderfolgende Akkorde, die in Akkordfolgen vorkommen, als Punkte im Tonnetz darstellen und aufeinanderfolgende Punkte durch Segmente verbinden. In Anlehnung an eine kürzlich aufgestellte Hypothese, die von einer engen Verbindung zwischen dem musikalischen Genre eines Werks und spezifischen geometrischen Eigenschaften seiner räumlichen Darstellung ausgeht, führen wir Deskriptoren ein, die sich auf verschiedene geometrische Aspekte der harmonischen Trajektorien beziehen. Anschließend evaluieren wir die Eignung dieser Deskriptoren als Klassifizierungsinstrument, das wir an Kompositionen verschiedener Musikgattungen testen. In einem weiteren Schritt definieren wir eine Darstellung der Übergänge zwischen zwei aufeinanderfolgenden Akkorden, die in einer harmonischen Progression vorkommen, durch Vektoren im Tonnetz. Dies ermöglicht es uns, eine zusätzliche Klassifikationsmethode einzuführen, die auf dieser vektoriellen Darstellung von Akkordübergängen basiert.


Video-Präsentation:


Artikel der Konferenz:

SMC2024_paper_id178

Diese Arbeit wurde im Rahmen der Promotion von Christophe Weis entwickelt und ist in den Proceedings der Sound and Music Computing Conference 2024 in Porto, Portugal, veröffentlicht.

VonFlorian Simon

PixelWaltz: Sonifikation von Bildern in OpenMusic

Abstract: Mit dem OpenMusic-Programm PixelWaltz lassen sich Bilder in symbolische Repräsentation von Musik (Tonhöhen und Einsatzzeitpunkte) umsetzen. Es stehen Optionen zur Bildmanipulation zur Verfügung, mit denen das Resultat zusätzlich beeinflusst werden kann.

Verantwortliche: Florian Simon

Mapping: Pitch

Die Pixel des Bildes werden zeilenweise durchlaufen und die jeweiligen Rot-, Grün- und Blauwerte (zwischen 0 und 1) auf einen gewünschten Tonhöhenbereich gemappt. Aus einem Pixel werden damit stets drei Tonhöhenwerte in Midicent gewonnen. Da zwei nebeneinander liegende Pixel einander in vielen Fällen ähnlich sind, treten bei dieser Mapping-Methode oft sich alle drei Noten wiederholende Muster auf. Hierin liegt der Grund für den Titel des Projektes.

Es besteht auch die Möglichkeit die Anzahl der ausgegebenen Notenwerte zu begrenzen.

Mapping: Einsatzzeitpunkte

Für die Einsatzzeitpunkte und Tondauern kann ein konstanter Wert festgelegt werden. Zudem lässt sich ein Humanizer-Effekt zuschalten, der jede Note innerhalb eines angegebenen Bereiches zufällig nach vorne oder hinten verschiebt. Ausgehend vom Grundtempo lassen sich accelerandi und ritardandi gestalten, indem Listen aus drei Zahlen übergeben werden. Diese stehen für Startnote, Endnote sowie Geschwindigkeit der Tempoänderung. (20 50 -1) sorgt von Note 20 bis Note 50 für ein accelerando, bei dem die Abstände pro Ton um eine Millisekunde kürzer werden. Ein positiver dritter Wert entspricht einem ritardando.

Dynamik

Für die Lautstärke bzw. Velocity lassen sich verschiedene Zufallsbereiche für „rote“, „grüne“ und „blaue“ Noten festlegen. Die so erzeugten Werte können zudem sinusförmig moduliert werden, sodass beispielsweise ein An- und Abschwellen der Lautstärke über längere Zeiträume hinweg möglich ist. Dafür ist die Angabe einer Wellenlänge in Notenzahl sowie des maximalen Abweichungsfaktors nötig.

Begleitstimme

Optional bietet PixelWaltz die Möglichkeit eine Begleitstimme zu generieren, welche aus einzelnen zusätzlichen Tönen in einer gewünschten festen Notenzahlfrequenz besteht. Ist diese nicht durch 3 teilbar, entsteht oft eine Polymetrik. Die Tonhöhe wird zufällig bestimmt und kann dabei zwischen 3 und 6 Halbtönen unter der jeweils „begleiteten“ Note liegen.

Bildbearbeitung

Um weitere Variation zu kreieren sind dem Sonifikationsabschnitt von PixelWaltz Werkzeuge zur Manipulation des Eingangsbildes vorangestellt. Neben der Anpassung von Bildgröße, Helligkeit und Kontrast ist auch eine Verschiebung der Farbwerte und damit ein Umfärben des Bildes möglich. Die Änderungen in der musikalischen Übersetzung sind sofort merkbar: Mehr Helligkeit führt zu einer höheren Durchschnittstonhöhe, mehr Kontrast verkleinert die Zahl der verschiedenen Tonhöhenwerte. Bei einem blaudominierten Bild werden die jeweils letzten Noten der Tripel meist die höchsten sein.

Klangergebnisse

Die klanglichen Resultate unterscheiden sich natürlich je nach Input – gerade fotografiertes Material führt aber oft zu derselben wellenartigen Gesamtstruktur, die sich unregelmäßig und in langsamem Tempo chromatisch mal aufwärts, mal abwärts windet. Die Begleitung unterstützt diesen Effekt und kann einen Gegenpuls zur Hauptstimme bilden.

VonMoritz Reiser

Markov-Prozesse zur Steuerung von Harmonik in Open Music und Common Lisp

Abstract: Ein Projekt über den Einsatz von Zufallsprozessen in einem musikalischen Kontext. Grundsätzlich kommen zwei verschiedene Modelle zum Einsatz. Diese erzeugen Akkordfolgen, welche anschließend mit einem Rhythmus und einer darüber liegenden Melodie ausgestattet werden.

Verantwortliche: Moritz Reiser

 

Überblick

Der Gesamtaufbau des Programms, welcher dem Inhalt des Hauptpatches entspricht, ist in Abbildung 1 zu sehen. Ganz oben befindet sich die Auswahl des zu verwendenden Algorithmus zur Akkordfolgenerzeugung. Über das Auswahlfeld links oben kann dieser ausgewählt werden. Durch die beiden Inputfelder der Subpatches lassen sich jeweils die gewünschte Länge sowie der Startakkord bzw. die Tonart der Komposition festlegen.

Anschließend folgt eine zufällige Bestimmung der jeweiligen Tonlängen. Hier lassen sich das Tempo in BPM sowie die Häufigkeiten der vorkommenden Tonlängen in Vielfachen von Viertelnoten einstellen. Über eine „dx→x“-Funktion werden aus den berechneten Dauern die jeweiligen Startzeitpunkte der Akkorde berechnet. Hier muss beim Verwenden des Programms darauf geachtet werden, dass Open Music aufgrund des zweimal verwendeten Outputs in den beiden Strängen jeweils neue Zufallszahlen berechnet, wodurch der Bezug zwischen Startzeitpunkt und Tondauer verloren geht. Abhilfe kann hier dadurch geschaffen werden, dass nach einmaliger Ausführung die Subpatches der Akkordfolgen- und der Tonlängengenerierung mit „Lock Eval“ gesperrt werden und das Programm anschließend noch einmal ausgeführt wird, um die Startzeitpunkte an die nun gespeicherten Tondauern anzupassen (siehe Hinweistafel im Hauptpatch). Der dritte große Schritt des Gesamtablaufs besteht schließlich in der Generierung einer Melodie, die über der Akkordfolge liegt. Hier wird jeweils ein Ton aus dem zugrunde liegenden Akkord ausgewählt und eine Oktave nach oben verschoben. Dabei kann eingestellt werden, ob dies immer ein zufälliger Akkordton sein soll, oder ob der Ton gewählt wird, welcher dem vorangehenden Melodieton am nächsten bzw. am weitesten entfernt ist.

Das Resultat wird schließlich ganz unten in einem Multi-Seq-Objekt visualisiert.

Abbildung 1: Gesamtaufbau des Kompositionsprozesses

 

Akkordfolgengenerierung

Zur Generierung der Akkordfolge stehen zwei Algorithmen zur Verfügung. Ihnen wird jeweils die gewünschte Länge der Sequenz, welcher der Anzahl der Akkorde entspricht, und der Startakkord bzw. die Tonart übergeben.

Harmonische Akkordfolge mittels Markovkette

Der Ablauf des ersten Algorithmus ist in Abbildung 2 zu sehen. Durch den Subpatch „Create Harmonic Chords“ wird der Grundvorrat von Akkorden erzeugt, der im Folgenden verwendet wird. Dieser entspricht den üblichen Stufen der Kontrapunktlehre und enthält neben Tonika, Subdominante, Dominante und deren Parallelen einen verminderten Akkord auf der siebten Stufe, einen Sixte ajoutée der Subdominante und einen Dominantseptakkord. Der „Key“-Input addiert zu diesen Akkorden einen der gewünschten Tonart entsprechenden Wert hinzu.

Abbildung 2: Subpatch zur Generierung einer harmonischen Akkordsequenz mithilfe einer Markovkette

Durch den Subpatch „Create Transition Matrix“ wird eine Matrix mit Übergangswahrscheinlichkeiten der einzelnen Akkorde erzeugt. Für jede Akkordstufe wird festgelegt, mit welcher Wahrscheinlichkeit sie zu einem bestimmten anderen Akkord übergeht. Die Wahrscheinlichkeitswerte wurden hierbei willkürlich gemäß den in der Kontrapunktlehre üblichen Abläufen gewählt und experimentell angepasst. Dabei wurde für jeden Akkord untersucht, wie wahrscheinlich aus diesem jeweils in einen anderen Akkord übergegangen wird, sodass das Resultat den Konventionen der Kontrapunklehre entspricht und eine häufige Rückkehr zur Tonikastufe ermöglicht, um diese zu fokussieren. Die exakten Übergangswahrscheinlichkeiten sind in der folgenden Tabelle aufgelistet, wobei die Ausgangsklänge in der linken Spalte aufgelistet sind und die Übergänge jeweils zeilenweise repräsentiert werden.

Tabelle 1. Übergangswahrscheinlichkeiten der Harmonien entsprechender Akkordstufen

Die Erzeugung der Akkordfolge findet schließlich in dem Patch „Generate Markov Series“ statt, welcher in Abbildung 3 dargestellt ist. Dieser arbeitet zunächst nur mit Nummerierungen der Akkordstufen, weshalb es genügt, ihm die Länge des Akkordvorrats zu übergeben. Die Lisp-Funktion „Markov Synthesis“ erzeugt nun mithilfe der Übergangsmatrix eine Akkordfolge der gewünschten Länge. Da bei der so erzeugten Sequenz nicht sichergestellt ist, dass der letzte Akkord der Tonika entspricht, kommt eine weitere Lisp-Funktion zum Einsatz, welche so lange weitere Akkorde generiert, bis die Tonika erreicht ist. Da bisher nur mit Nummerierungen der Stufen gearbeitet wurde, werden abschließend die für die jeweiligen Stufen gültigen Akkorde ausgewählt, um die fertige Akkordfolge zu erhalten.

Abbildung 3: Subpatch zur Erzeugung einer Akkordfolge mittels Markovsynthese

 
Chromatische Akkordfolge mittels Tonnetz

Im Gegensatz zur harmonischen Akkordfolge kommen hier alle 24 Dur- und Mollakkorde der chromatischen Skala zum Einsatz (siehe Abbildung 4). Die Besonderheit dieses Algorithmus liegt in der Wahl der Übergangswahrscheinlichkeiten. Diese basieren auf einem sogenannten Tonnetz, welches in Abbildung 5 dargestellt ist.

Abbildung 4: Subpatch zur Generierung einer Akkordfolge auf Basis der Tonnetz-Darstellung

Abbildung 5: Tonnetz (Bildquelle: <https://jazz-library.com/articles/tonnetz/>)

Innerhalb des Tonnetzes sind einzelne Töne aufgetragen und miteinander verbunden. Auf den horizontalen Linien haben die Töne jeweils den Abstand einer Quinte, auf den diagonalen Linien sind kleine (von links oben nach rechts unten) sowie große Terzen (von links unten nach rechts oben) zu sehen. Die sich so ergebenden Dreiecke repräsentieren jeweils einen Dreiklang, beispielsweise ergibt das Dreieck der Töne C, E und G den Akkord C-Dur. Insgesamt sind so alle Dur- und Moll-Akkorde der chromatischen Skala zu finden. Zum Einsatz kommt die Tonnetz-Darstellung meist zu Analyse-Zwecken, da sich aus einem Tonnetz direkt ablesen lässt, wie viele Töne sich zwei verschiedene Dreiklänge teilen. Ein Beispiel ist die Analyse von klassischer Musik der Romantik und Moderne sowie von Filmmusik, da hier die oben verwendeten harmonischen Kontrapunktregeln häufig zu Gunsten von chromatischen und anderen zuvor unüblichen Übergängen vernachlässigt werden. Der Abstand zweier Akkorde im Tonnetz kann hierbei ein Maß dafür sein, ob der Übergang des einen Akkords in den anderen wohlklingend oder eher ungewöhnlich ist. Er berechnet sich aus der Anzahl von Kanten, die überquert werden müssen, um von einem Akkord-Dreieck zu einem anderen zu gelangen. Anders ausgedrückt entspricht er dem Grad der Nachbarschaft zweier Dreiecke, wobei sich eine direkte Nachbarschaft durch das Teilen einer Kante ergibt. Abbildung 6 zeigt hierzu ein Beispiel: Um ausgehend vom Akkord C-Dur zum Akkord f-Moll zu gelangen, müssen drei Kanten überquert werden, wodurch sich ein Abstand von 3 ergibt.

Abbildung 6: Beispiel der Abstandsbestimmung im Tonnetz anhand des Übergangs von C-Dur nach f-Moll

Im Rahmen des Projekts werden nun die Übergangswahrscheinlichkeiten auf Basis der Abstände von Akkorden im Tonnetz berechnet. Hierbei muss lediglich unterschieden werden, ob es sich bei dem jeweils aktiven Dreiklang um einen Dur- oder Mollakkord handelt, da sich innerhalb dieser beiden Klassen für alle Tonarten dieselben Abstände zu anderen Akkorden ergeben. Dadurch kann jeder Übergang von C-Dur bzw. c-Moll aus berechnet und anschließend durch Addition eines Wertes in die gewünschte Tonart verschoben werden. Von beiden Varianten (C-Dur und c-Moll) ausgehend wurden zunächst die Abstände zu allen anderen Dreiklängen im Tonnetz festgehalten:

Abstände von C-Dur:

Abstände von c-Moll:

Um aus den Abständen Wahrscheinlichkeiten zu erhalten wurden zunächst alle Werte von 6 abgezogen, um größere Abstände unwahrscheinlicher zu machen. Anschließend wurden die Resultate als Exponent der Zahl 2 verwendet, um nähere Akkorde stärker zu gewichten. Insgesamt ergibt sich somit die Formel

P=2^(6-x) ; P=Wahrscheinlichkeit,  x=Abstand im Tonnetz

zur Berechnung der Übergangsgewichtungen. Diese ergeben sich für alle möglichen Akkordkombinationen zu folgender Matrix, aus welcher bei Division durch die Zeilensumme 342 Wahrscheinlichkeiten resultieren.

Innerhalb des Patches stellt die Lisp-Funktion „Generate Tonnetz Series“ zunächst jeweils fest, ob es sich bei dem aktiven Akkord um einen Dur- oder Molldreiklang handelt. Da wie bei der harmonischen Vorgehensweise zunächst nur mit den Zahlen 0-23 gearbeitet wird, kann dies über eine einfache Modulo-2-Rechnung bestimmt werden. Je nach Resultat wird der jeweilige Wahrscheinlichkeiten-Vektor herangezogen, ein neuer Akkord bestimmt und schließlich die vorherige Stufe hinzuaddiert. Ergibt sich eine Zahl, die größer als 23 ist, wird 24 abgezogen, um immer innerhalb der selben Oktave zu bleiben.

Nach der zuvor festgelegten Länge der Sequenz ist dieser Abschnitt beendet. Auf eine Rückführung zur Tonika wie im vorherigen Abschnitt wird hier verzichtet, da aufgrund der Chromatik keine so stark ausgeprägte Tonika vorherrscht wie bei der harmonischen Akkordfolge.

Bestimmung der Tonlängen

Nach der Generierung einer Akkordfolge werden für die einzelnen Dreiklänge zufällige Längen berechnet. Dies geschieht im Subpatch „Calculate Durations“, der in Abbildung 6 dargestellt ist. Neben der gewünschten BPM-Zahl wird ein Vorrat an Tonlängen als Vielfache von Viertelnoten übergeben. Wahrscheinlichere Werte kommen in diesem Vorrat häufiger vor, sodass über „nth-random“ eine entsprechende Wahl getroffen werden kann.

Abbildung 7: Subpatch zur zufälligen Bestimmung der Tondauern

Melodiegenerierung

Der grundsätzliche Ablauf der Melodiegenerierung wurde oben bereits dargestellt: Aus dem jeweiligen Akkord wird ein Ton ausgewählt und um eine Oktave nach oben transponiert. Dieser Ton kann zufällig oder entsprechend dem kleinsten oder größten Abstand zum Vorgängerton gewählt werden.

 

Klangbeispiele

Beispiel für eine harmonische Akkordfolge:

 
 

Beispiel für eine Tonnetz-Akkordfolge:

 
 
VonLorenz Lehmann

Library „OM-LEAD“

Abstract:

Die Library „OM-LEAD“ ist eine Library für regelbasierte, computergenerierte Echtzeit-Komposition. Die Überlegungen und Ansätze in Joseph Brancifortes Text „FROM THE MACHINE: REALTIME ALGORITHMIC APPROACHES TO HARMONY AND ORCHESTRATION“ sind Ausgangspunkt für die Entwicklung.

Momentan umfasst die Library zwei Funktionen, die sowohl mit CommonLisp, als auch mit schon bestehenden Funktionen aus dem OM-Package geschrieben sind.

Zudem ist die Komposition im Umfang der zu kontollierenden Parametern, momentan auf die Harmonik und die Stimmführung begrenzt. 

Für die Zukunft möchte ich ebenfalls eine Funktion schreiben, welche mit den Parametern Metrik und Einsatzabstände, die Komposition auch auf zeitlicher Ebene erlaubt.

Entwicklung: Lorenz Lehmann

Betreuung und Beratung: Prof. Dr. Marlon Schumacher

Mein herzlicher Dank für die freundliche Unterstützung gilt Joseph Branciforte und 

Prof. Dr. Marlon Schumacher.

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VonKaspars Jaudzems

BAD GUY: Eine akusmatische Studie

Abstract:

Inspiriert vom „Infinite Bad Guy“ Projekt und all den sehr unterschiedlichen Versionen, wie manche Leute ihre Fantasie zu diesem Song beflügelt haben, dachte ich, vielleicht könnte ich auch damit experimentieren, eine sehr lockere, instrumentale Coverversion von Billie Eilish’s „Bad Guy“ zu erstellen.

Betreuer: Prof. Dr. Marlon Schumacher

Eine Studie von: Kaspars Jaudzems

Wintersemester 2021/22
Hochschule für Musik, Karlsruhe

Zur Studie:

Ursprünglich wollte ich mit 2 Audiodateien arbeiten, eine FFT-Analyse am Original durchführen und dessen Klanginhalt durch Inhalt aus der zweiten Datei „ersetzen“, lediglich basierend auf der Grundfrequenz. Nachdem ich jedoch einige Tests mit einigen Dateien durchgeführt hatte, kam ich zu dem Schluss, dass diese Art von Technik nicht so präzise ist, wie ich es gerne hätte. Daher habe ich mich entschieden, stattdessen eine MIDI-Datei als Ausgangspunkt zu verwenden.

Sowohl die erste als auch die zweite Version meines Stücks verwendeten nur 4 Samples. Die MIDI-Datei hat 2 Kanäle, daher wurden 2 Dateien zufällig für jede Note jedes Kanals ausgewählt. Das Sample wurde dann nach oben oder unten beschleunigt, um dem richtigen Tonhöhenintervall zu entsprechen, und zeitlich gestreckt, um es an die Notenlänge anzupassen.

Die zweite Version meines Stücks fügte zusätzlich einige Stereoeffekte hinzu, indem 20 zufällige Pannings für jede Datei vor-generiert wurden. Mit zufällig angewendeten Kammfiltern und Amplitudenvariationen wurde etwas mehr Nachhall und menschliches Gefühl erzeugt.

Akusmatische Studie Version 1

Akusmatische Studie Version 2

Die dritte Version war eine viel größere Änderung. Hier werden die Noten beider Kanäle zunächst nach Tonhöhe in 4 Gruppen eingeteilt. Jede Gruppe umfasst ungefähr eine Oktave in der MIDI-Datei.

Dann wird die erste Gruppe (tiefste Töne) auf 5 verschiedene Kick-Samples abgebildet, die zweite auf 6 Snares, die dritte auf perkussive Sounds wie Agogo, Conga, Clap und Cowbell und die vierte Gruppe auf Becken und Hats, wobei insgesamt etwa 20 Samples verwendet werden. Hier wird eine ähnliche Filter-und-Effektkette zur Stereoverbesserung verwendet, mit dem Unterschied, dass jeder Kanal fein abgestimmt ist. Die 4 resultierenden Audiodateien werden dann den 4 linken Audiokanälen zugeordnet, wobei die niedrigeren Frequenzen kanale zur Mitte und die höheren kanale zu den Seiten sortiert werden. Für die anderen 4 Kanäle werden dieselben Audiodateien verwendet, aber zusätzliche Verzögerungen werden angewendet, um Bewegung in das Mehrkanalerlebnis zu bringen.

Akusmatische Studie Version 3

Die 8-Kanal-Datei wurde auf 2 Kanäle in 2 Versionen heruntergemischt, einer mit der OM-SoX-Downmix-Funktion und der andere mit einem Binauralix-Setup mit 8 Lautsprechern.

Akusmatische Studie Version 3 – Binauralix render

Erweiterung der akousmatischen Studie – 3D 5th-order Ambisonics

Die Idee mit dieser Erweiterung war, ein kreatives 36-Kanal-Erlebnis desselben Stücks zu schaffen, also wurde als Ausgangspunkt Version 3 genommen, die nur 8 Kanäle hat.

Ausgangspunkt Version 3

Ich wollte etwas Einfaches machen, aber auch die 3D-Lautsprecherkonfiguration auf einer kreativen weise benutzen, um die Energie und Bewegung, die das Stück selbst bereits gewonnen hatte, noch mehr hervorzuheben. Natürlich kam mir die Idee in den Sinn, ein Signal als Quelle für die Modulation von 3D-Bewegung oder Energie zu verwenden. Aber ich hatte keine Ahnung wie…

Plugin „ambix_encoder_i8_o5 (8 -> 36 chan)“

Bei der Recherche zur Ambix Ambisonic Plugin (VST) Suite bin ich auf das Plugin „ambix_encoder_i8_o5 (8 -> 36 chan)“ gestoßen. Dies schien aufgrund der übereinstimmenden Anzahl von Eingangs- und Ausgangskanälen perfekt zu passen. In Ambisonics wird Raum/Bewegung aus 2 Parametern übersetzt: Azimuth und Elevation. Energie hingegen kann in viele Parameter übersetzt werden, aber ich habe festgestellt, dass sie am besten mit dem Parameter Source Width ausgedrückt wird, weil er die 3D-Lautsprecherkonfiguration nutzt, um tatsächlich „nur“ die Energie zu erhöhen oder zu verringern.

Da ich wusste, welche Parameter ich modulieren muss, begann ich damit zu experimentieren, verschiedene Spuren als Quelle zu verwenden. Ehrlich gesagt war ich sehr froh, dass das Plugin nicht nur sehr interessante Klangergebnisse lieferte, sondern auch visuelles Feedback in Echtzeit. Bei der Verwendung beider habe ich mich darauf konzentriert, ein gutes visuelles Feedback zu dem zu haben, was im Audiostück insgesamt vor sich geht.

Visuelles Feedback – video

Kanal 2 als modulations quelle für Azimuth

Dies half mir, Kanal 2 für Azimuth, Kanal 3 für Source Width und Kanal 4 für Elevation auszuwählen. Wenn wir diese Kanäle auf die ursprüngliche Eingabe-Midi-Datei zurückverfolgen, können wir sehen, dass Kanal 2 Noten im Bereich von 110 bis 220 Hz, Kanal 3 Noten im Bereich von 220 bis 440 Hz und Kanal 4 Noten im Bereich von 440 bis 20000 Hz zugeordnet ist. Meiner Meinung nach hat diese Art der Trennung sehr gut funktioniert, auch weil die Sub-bass frequenzen (z. B. Kick) nicht moduliert wurden und auch nicht dafur gebraucht waren. Das bedeutete, dass der Hauptrhythmus des Stücks als separates Element bleiben konnte, ohne den Raum oder die Energiemodulationen zu beeinflussen, und ich denke, das hat das Stück irgendwie zusammengehalten.

Akusmatische Studie Version 4 – 36 channels, 3D 5th-order Ambisonics – Datei war zu groß zum Hochladen

Akusmatische Studie Version 4 – Binaural render

VonZeno Lösch

Akusmatische Studie von Zeno Lösch

Dieser Beitrag handelt über die drei Iterationen einer akusmatischen Studie von Zeno Lösch, welche im Rahmen des Seminars „Symbolische Klangverarbeitung und Analyse/Synthese“ bei Prof. Dr. Marlon Schumacher an der HFM Karlsruhe durchgeführt wurden. Es wird über die grundlegende Konzeption, Ideen, aufbauende Iterationen sowie die technische Umsetzung mit OpenMusic behandelt.

Verantwortliche: Zeno Lösch, Master Student Musikinformatik der HFM Karlsruhe, 1. Semester

 

Idee und Konzept

 

Meine Inspiration für diese Study habe ich von dem Freeze Effekt der GRM Tools.

Dieser Effekt ermöglicht es ein Sample zu layern und ihn gleichzeitig in verschiedenen Geschwindigkeiten abzuspielen. 

Mit diesem Prozess kann man eigenständige Kompositionen, Sound-Objekte, Klanggebilde u.s.w. erstellen.

Meine Idee ist es dasselbe mit Open Music zu programmieren. 

Dazu habe ich die Maquette verwendet und om-loops. 

In der OpenMusicPatch findet man die verschiedenen Prozesse des layern des Ausgangsmaterials.

Das Ausgangsmaterial ist eine „gefilterte“ Violine. Diese wurde mit dem Prozess der Cross-Synthesis erstellt. Dieser Prozess des Ausgangsmaterials wurde nicht in Open Music erstellt. 

Ausgangsmaterial

 

Musik kann nicht ohne Zeit existieren. Unsere Wahrnehmung verbindet die verschiedenen Klänge und sucht einen Zusammenhang. In diesem Prozess, auch vergleichbar mit Rhythmus, wird das einzelne Objekt mit anderem Objekten in Verbindung gesetzt. Digitale Klangmanipulation ermöglicht es mit Prozessen aus einem Klang andere zu erstellen, welche im Zusammenhang zu dem gleichen stehen. 

Zum Beispiel ich Präsentiere den Klang in einer Form und verändere ihn an einem anderen Zeitpunkt in der Komposition. Es entsteht meistens ein Zusammenhang, insofern der Hörer diesen nachvollziehen kann. 

Man kann ähnlich wie bei Noten eine Transposition bzw. die Tonhöhe verändern. 

Bei einer Note wird dadurch die Frequenz verändert. Bei einem digitalen Material kann es zu sehr spannenden Ergebnissen führen. Bei einem Klavier sind die Obertöne bei jeder Note in einem Zusammenhang zum Grundton. Diese sind festgelegt und sind mit traditionellen Noten nicht veränderbar. 

Bei digitalen Material spielt der Effekt, der transponiert, eine sehr wichtige Rolle. Je nach Art des Effekts habe ich verschiedene Möglichkeiten das Material zu manipulieren nach meinen eigenen Regeln.

Der Nachteil bei Instrumenten ist es, dass zum Beispiel bei einer Violine, der Spieler nur einmal die Note spielen kann. Zehnmal die gleiche Note bedeutet zehn Violinen. 

In OpenMusic ist es möglich das „Instrument“ beliebig oft zu spielen (insofern es die Rechenleistung des Computers schafft). 

 

Prozess

Um das Grm-Freeze nachzubauen, wurde zuerst eine moquette mit leeren Patches gefüllt.

Füllen einer Moquette mit leeren Patches

 

Anschließend wurde aus der Moquette mit einem om-loop das soundfile an die Positionen der leeren Patches gerendert.

Loop für soundfile Positionen

 

Um clipping zu vermeiden wurde folgender Code verwendet.

Sox-Mix und Anti Clip

 

Layer Study erste Iteration

 

Das Ausgangsmaterial wird am Anfang präsentiert. Im Laufe der Studie wird es immer wieder verändert und verschiedenartig gestapelt. 

In der Studie selbst wird auch mit der Dynamik gespielt. Je nach Algorithmus der Klangstapelung wird die Dynamik in jedem Soundobjekt verändert. Da es sich um mehr als einen Klang in der Zeit handelt werden diese Klänge normalisiert, je nach wie viele Klänge in dem Algorithmus präsent sind um Clipping zu vermeiden. 

Die Studie beginnt mit dem Ausgangsmaterial. Dieses wird anschließend in einer verschiedenen zeitlichen Abfolge präsentiert. 

Dieser Layer wird dann gefiltert und er ist auch leiser. Der nächste Entwickelt sich zu einem „halligerm“ Klang. Ein Kontinuum. Das Kontinuum bleibt es ist wird wieder anders Präsentiert.

Im vorletzten Klang sind eine Form von glissandi zu hören, welche wieder in einem Klang enden, der ähnlich ist wieder zweite, aber lauter ist. 

Der Prozess um den Klang zu stapeln und zu verändern ist bei jeder Sektion sehr ähnlich.

Die Position wird von der leeren Patch in der Moquette gegeben.

Anschließend wird die y-Position und x-Position Parameter für eine Modulation

Implementierung der x- und y-Positionen als Modulationsparameter
Layer Study erste Iteration

 

Layer Study zweite Iteration

Ich habe für jede Sektion versucht ein anderes Stereobild zu erzeugen. 

Es wurden verschiedene Räume simuliert.

Eine Technik, die dabei verwendet wurde ist das Mid/Side.

Bei dieser Technik wird aus einem Stereosignal das Mid und Side mit folgendem Prozess extrahiert:

Mid = (L + R) * 0.5

Side = (L – R) * 0.5

Zudem wurde ein Aural Exciter werdet.

Bei diesem Prozess wird das Signal mit einem Hochpassfilter gefiltert, verzerrt und dem Eingangssignal wieder hinzugefügt. Man kann dadurch eine bessere Definition erreichen.

Durch das Mid/Side wird der Aural Exciter nur auf einem der beiden angewendet und es wird als „definierter“ Wahrgenommen.

Um den Prozess wieder zu einem Stereo signal zu kommen wird folgender Prozess angewendet:

L = Mid + Side

R = Mid – Side

Mid Side Prozess

 

Um den Klang weiter zu verräumlichen wurde mit Hilfe eines Allpassfilters und einem Kammfilter die Phase von Mid oder Side Anteil verändert.

Dekorrelation der Phase

 

Layer Study Stereo

 

Layer Study dritte Iteration

Bei dieser iteration wurde das Stereofile auf acht Lautsprecher aufgeteilt.

Es wurden die verschiedenen Sektionen der Stereokomposition extrahiert und verschiedene Techniken der Aufteilung verwendet.

Bei einen dieser wurde ein unterschiedliches fade in und fade out für jeden Kanal verwendet.

In einer akousmatischen Ausführung einer Komposition kann man dieses fade in und fade out mit den Reglern eines Mixers erziehlen.

Dazu wurde ein mapcar und repeat-n verwendet.

Random Fades für Multichannel

Bei den anderen Prozessen wurde die Position der jeweiligen Kanäle verändert. Es wurde ein Delay verwendet.

Multichannel Delay

Die finale Version auf 2-Kanälen verfügbar.

Downmix Layer Study 8 Kanäle auf 2 Kanäle

 

VonBrandon Snyder

Integrating ML with DSP Frameworks for Transcription and Synthesis in CAC

 

A link to download the applications can be found at the end of this blogpost. This project was also presented as a paper at the 2022 International Conference on Technologies for Music Notation and Representation (TENOR 2022).

Modularity in Sound Synthesis Tools

This blogpost walks through the structure and usage of two applications of machine learning (ML) methods for sound notation and synthesis. The first application is a modular sample replacement engine that uses a supervised classification algorithm to segment and transcribe a drum beat, and then reconstruct that same drum beat with different samples. The second application is a texture synthesis engine that uses an unsupervised clustering algorithm to analyze and sort large numbers of audio files.

The applications were developed in OpenMusic using the OM-SoX modular synthesis/analysis framework. This was so that the applications could be as modular as possible. Modular, meaning that they could be customized, extended, and integrated into a user’s own OpenMusic workflow. We believe this modularity offers something new to the community of ML and sound synthesis/analysis tools currently available. The approach to sound synthesis and analysis used here involves reading and querying many separate audio files. Such an approach can be encompassed by the larger term of „corpus-based concatenative synthesis/analysis,“ for which there are already several effective tools: the Caterpillar System, Audioguide, and OM-Pursuit. Additionally, OM-AI, ml.*, and zsa.descriptors are existing toolkits that integrate ML methods into Computer-Aided Composition (CAC) environments. While these tools are very precise, the internal workings of them are not immediately clear. By seeking for our applications to be modular, we mean that they can be edited, extended and integrated into existing CAC programs. It also means that they can be opened and up, examined, and reverse-engineered for a user’s own education.

One example of this is in figure 1, our audio analysis engine. Audio descriptors are implemented as subpatches in lambda mode, and can be selected as needed for the input audio. 

Figure 1: Interchangeable audio descriptors are set as patches in lambda mode. Here, a patch extracting 13 MFCCs is being used.

Another example is in figure 2, a customizable distance function in our texture synthesis application. This is the ML clustering algorithm that drives the application. Being a patch built from smaller OpenMusic objects, it is not only a tool for visualizing the algorithm at work, it also allows a user to edit it. For example, the n-dimension euclidean distance function could be substituted with another distance function, if needed.

Figure 2: A simple k-means clustering algorithm, built within an OpenMusic abstraction. The distance function takes the form of a subpatcher in lambda mode.

 With the modularity of the project introduced, we will on the next page move on to the two specific applications.

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VonLorenz Lehmann

Library „OM-LEAD“

Abstract:

Die Library „OM-LEAD“ ist eine Library für regelbasierte, computergenerierte Echtzeit-Komposition. Die Überlegungen und Ansätze in Joseph Brancifortes Text „FROM THE MACHINE: REALTIME ALGORITHMIC APPROACHES TO HARMONY AND ORCHESTRATION“ sind Ausgangspunkt für die Entwicklung.

Momentan umfasst die Library zwei Funktionen, die sowohl mit CommonLisp, als auch mit schon bestehenden Funktionen aus dem OM-Package geschrieben sind.

Zudem ist die Komposition im Umfang der zu kontollierenden Parametern, momentan auf die Harmonik und die Stimmführung begrenzt. 

Für die Zukunft möchte ich ebenfalls eine Funktion schreiben, welche mit den Parametern Metrik und Einsatzabstände, die Komposition auch auf zeitlicher Ebene erlaubt.

Entwicklung: Lorenz Lehmann

Betreuung und Beratung: Prof. Dr. Marlon Schumacher

Mein herzlicher Dank für die freundliche Unterstützung gilt Joseph Branciforte und 

Prof. Dr. Marlon Schumacher.

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VonLorenz Lehmann

SPCL – 1) Formen, S-Expressions, Funktionen

Einführung in die Sprache Common LISP

In dieser Unterrichtseinheit wird die Sprache Common LISP eingeführt. Hierzu betrachten wir Besonderheiten dieser Sprache, insbesondere die Syntax: sog. „S-Expressions“ (symbolic expressions) und Prefix (oder „Polish“) Notation. Des Weiteren befassen wir uns mit dem Konzept der  Evaluierung von Formen unter Berücksichtigung der Äquivalenz von Daten und Funktionen: „A lisp form is a lisp datum that is also a program, that is, it can be evaluated without an error.

Wir haben uns mit der Evaluierungsreihenfolge studiert. Lisp evaluiert Formen rekursiv. Hierzu ein kleines Beispiel aus diesem online LISP Tutorial. Folgende form soll evaluiert werden:

(+ 33 (* 2.3 4)) 9)

  1. The + function is looked up.
  2. 33 is evaluated (its value is 33).
  3. (* 2.3 4) is evaluated:
    1. The * function is looked up.
    2. 2.3 is evaluated (its value is 2.3)
    3. 4 is evaluated (its value is 4)
    4. 2.3 and 4 are passed to the * function.
    5. The * function returns 9.2. This is the value of (* 2.3 4).
  4. 9 is evaluated (its value is 9).
  5. 33, 9.2, and 9 are passed to the + function.
  6. The + function returns 51.2. This is the value of (+ 33 (* 2.3 4) 9).
  7. The Lisp system returns 51.2.

Wir haben sodann verschiedene Datentypen kennengelernt: symbols, floats, integers und ratios.

Wir haben unsere ersten Programmierversuche gestartet und unsere ersten kleinen LISP forms geschrieben. Dabei haben wir sog. „primitive functions“ (Funktionen, die bereits in der Sprache implementiert sind) verwendet, um Operationen mit Daten auszuführen. Diese waren: (*für die u.s. Tabellen nehmen wir an, die  Variable A hätte den Wert 10 und Variable B den Wert 20) :

Arithmetische Operatoren

+, -, *, /, mod, rem, incf, decf

Operator Description Example
+ Adds two operands (+AB) will give 30
Subtracts second operand from the first (- A B) will give -10
* Multiplies both operands (* A B) will give 200
/ Divides numerator by de-numerator (/ B A) will give 2
mod, rem Modulus Operator and remainder of after an integer division (mod B A) will give 0
incf Increments operator increases integer value by the second argument specified (incf A 3) will give 13
decf Decrements operator decreases integer value by the second argument specified (decf A 4) will

Prädikatsfunktionen

equalp, symbolp, numberp, oddp, evenp

Operator Description Example
equalp Checks if the values of the two arguments are equal (= A B) is not true.
symbolp Checks if the value of the argument is a symbol (symbolp A) is not true
numberp Checks if the value of the argument is a number (numberp A) is true.
oddp Checks if the value of the argument (integer) is odd (oddp A) is not true
evenp Checks if the value of the argument (integer) is even (evenp A) is true

Vergleichsoperatoren

=, /=, >, <, >=, <=, max, min

Operator Description Example
= Checks if the values of the operands are all equal or not, if yes then condition becomes true. (= A B) is not true.
/= Checks if the values of the operands are all different or not, if values are not equal then condition becomes true. (/= A B) is true.
> Checks if the values of the operands are monotonically decreasing. (> A B) is not true.
< Checks if the values of the operands are monotonically increasing. (< A B) is true.
>= Checks if the value of any left operand is greater than or equal to the value of next right operand, if yes then condition becomes true. (>= A B) is not true.
<= Checks if the value of any left operand is less than or equal to the value of its right operand, if yes then condition becomes true. (<= A B) is true.
max It compares two or more arguments and returns the maximum value. (max A B) returns 20
min It compares two or more arguments and returns the minimum value. (min A B) returns 20

 

Logische Operatoren

Hierfür nehmen wir an, A hat den Wert NIL (false) und B hat den Wert 5 (true).

Operator Description Example
and It takes any number of arguments. The arguments are evaluated left to right. If all arguments evaluate to non-nil, then the value of the last argument is returned. Otherwise nil is returned. (and A B) will return NIL.
or It takes any number of arguments. The arguments are evaluated left to right until one evaluates to non-nil, in such case the argument value is returned, otherwise it returns nil. (or A B) will return 5.
not It takes one argument and returns t if the argument evaluates to nil. (not A) will return T.

Danach haben wir die Macro Funktion „defun“ kennen gelernt, um unsere eigenen Funktionen zu definieren. Dies haben wir dann mit der Programmierung eines kleinen Würfelspiels zur Anwendung gebracht.

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VonLorenz Lehmann

SPCL – Rekursion

Tafelaufschrieb zu Rekursion (vgl. LISP code auf Ilias):

; Beispiel mit cond

(defun myfun ()
    (cond ([termination-condition] [termination-action])
          ([recursion-condition] (myfun ()))
     )
)

; Beispiel mit if

(defun myfun ()
 (if  [termination-condition] 
    [termination-action]
  (myfun ())
  )
 ) 
      
IMG_5400

Hier eine Visualisierung der Rekursiven Funktion zur Generierung von Fibonacci Zahlen. Code-Beispiel:

(defun fib1 (n)
 (if  (or (= n 1) (= n 0)) 
    1
  (+ (fib1 (- n 1)) (fib1 (- n 2)))
  )
 ) 
      
IMG_5402